Ende September 2013 begann ich zum ersten Mal, Wolle mit der feinen Filznadel auf Industriefilz-Zuschnitt  aufzubringen— versuchsweise. Denn obwohl mir Oberflächenbeschaffenheiten immer wichtig gewesen sind und ich mich schon beim Malen auf Velourpapier in meiner Kindheit an ihnen gefreut hatte, fragte ich mich nun : Kann man die Technik des Trockenfilzens auch für die Herstellung von Bildern nutzen? Man kann …. Nur wußte ich das zu diesem Zeitpunkt noch nicht. 


Ich kaufte also ein Stück graubraun melierten Filzzuschnitt. Filznadeln und etwas Wolle besaß ich schon. Und, wieder daheim, nahm ich mir ein Bild vor, was ich als Elfjährige mit Jaxon-Ölkreiden auf Velourpapier gemalt hatte. Das begann ich probeweise in die neue Technik zu übertragen— und ich erinnere mich genau, daß es nicht leicht war, daß ich meine liebe Not hatte,etwa die knallgelben Ähren mit Filznadel und Wolle so zu formen wie damals mit der Kreide… Und doch gelang es. Das Ergebnis glänzte nicht, schmierte nicht, staubte nicht sondern das wollige Bild war wie bunter Samt, weich für Auge und Finger und tief gesättigt in der Farbe.
Das Sujet des Bildes ist übrigens das Gedicht „Sommer ”von Georg Trakl. Am Abend schweigt die Klage / Des Kuckucks im Wald. / Tiefer neigt sich das Korn, / Der rote Mohn. (…) 



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